WM Neuseeland – Der erste Vorlauf und Aussicht
Noch zwei Minuten: der Blick ist starr, es herrscht absolute Stille. Nur der Wind bläst sein eigenes Lied. Das Wasser zwischen der Startbrücke ist noch ruhig, doch dahinter baut sich eine Welle an die andere auf und es sind keine glatten Wasserbedingungen. Die Sonne scheint und alle Athleten haben die selben Bedingungen, es gibt kein Bahnvorteil. Das Gesicht ist regungslos, Lars Wichert und Daniel Wisgott liegen am Start vom Vorlauf. Vor ihnen liegen nun 2000 m Regattastrecke, die so schnell wie möglich bezwungen werden sollen.
Die Startampel springt auf grün und es ist wie bei einem Formel 1 Rennen, nur das der Motor des Bootes aus der Muskelkraft der Sportler besteht. Alle fahren so schnell wie möglich und soviel der Motor hergibt. Die ersten 500 m sind vorbei, Wichert/Wisgott sind mitten drin. Die Wellen akzeptiert und arrogant rüber über die Dinger.
Nach 1.000 m hat sich der Deutsche Zweier ohne an den bis dahin führenden Briten vorbei geschoben und führt das Feld an. Das Wasser wird immer unruhiger, es schießen Gedanken durch den Kopf, wie “nur noch sauber rüber”, “lass uns das Rennen nach Hause fahren” oder “kann das Wahr sein, dass wir in dem Feld führen?”.
Der Vorsprung ist auf über eine Bootslänge angewachsen und die 1.500 m Marke ist passiert. Das Ziel ist greifbar nah, die letzten Meter werden noch mal zur Wasserschlacht, die Wellen noch mal höher. Aber der leichte deutsche Zweier ohne mit Lars Wichert und Daniel Wisgott hat tatsächlich den zweiten Vorlauf des Rennens für sich entscheiden können und zieht damit direkt in das Finale ein.
Es ist ein große Überraschung, mit der wohl keiner gerechnet hatte und am wenigsten die Athleten selber. Ob es nun an den Bedingungen lag und sie es am Besten annehmen konnten, oder es einfach ihr Tag war, oder dass alle Punkte zusammen kommen und sie deshalb das Rennen für sich entscheiden konnten, das ist alles egal. Es ist sehr schön, dass sie direkt im Finale sind und damit dem Druck des Hoffnungslaufs entgehen. Aber es war eben „leider nur“ der Vorlauf, so spannend er auch war.
Am Freitag heißt es für beide Jungs nun Finale und was im Finale passiert, dass ist noch mal eine andere Sache. Ein Finale hat seine eigenen Gesetze. Das heißt, von Platz 1 bis 6 ist alles drin und beide werden sich in die Riemen legen und alles dafür geben, das die Zahl möglichst klein ist.
Bastian Seibt hatte heute weniger Glück oder vielleicht auch nicht!
Das Rennen des leichten Vierer ohne wurde, wie fast alle anderen Rennen auch, da nur vier Rennen gefahren wurden, abgesagt. Die Wetterbedingungen ließen keine weiteren Rennen zu. So muss Bastian morgen mit dem leichten Vierer ohne um 10:59 Uhr an den Start. Die Gegner und die Ausgangssituation sind die gleiche wie heute.
Deshalb alle die wieder Lust haben ein bisschen Spannung vom Vorlauf zu schnuppern, verfolgt das Rennen mit dem Live-Race-Viewer ab 10:59 Uhr und drückt Bastian für das direkt weiterkommen die Daumen.
Ergebnis leichter Zweier ohne:
boat progression: 1->FA, 2..->R | ||||||
Rank | Boat | 500 m | 1000 m | 1500 m | Finish | Lane |
1 | GER | 1:38.34 (4) | 3:16.58 (1) | 4:55.87 (1) | 6:40.11 | 4 |
2 | ITA | 1:37.37 (2) | 3:17.89 (3) | 4:59.43 (2) | 6:43.11 | 3 |
3 | GBR | 1:36.86 (1) | 3:17.76 (2) | 4:59.06 (3) | 6:47.04 | 1 |
4 | CAN | 1:37.95 (3) | 3:18.35 (4) | 5:02.79 (4) | 6:52.77 | 2 |
5 | ESP | 1:41.28 (5) | 3:25.32 (5) | 5:10.53 (5) | 7:00.00 | 5 |
Schlagwörter: 2-, 2010, 4-, Neuseeland, Weltmeisterschaft, WM