Langstrecke Dortmund – Sieg (ohne Wert?)
Es war das angekündigte knappe Ergebnis im Leichtgewichts-Männer Zweier ohne Steuermann. Auf der letzten Regatta des Jahres 2011 und zugleich der ersten Regatta für die Saison 2012 hatten Seibt/Wichert Ihren Bugball eine gute Bootslänge vorne.
Die Dortmunder Kader-Langstreckenregatta im Kleinboot, also bei den Riemern im Zweier ohne, ist Jahr für Jahr die letzte Regatta vor der Winterpause. Wobei sich das Wort „Pause“ auch nur auf die Wettkampfphase bezieht. Im Winter werden dafür umso mehr Trainingsminuten absolviert. Bevor sich die nationale Spitze also in die ersten Trainingslager der Olympiasaison verabschiedet, zeigte sie sich heute noch einmal über die 6.000m auf dem Dortmund-Ems-Kanal. Gestartet wurde in Zeitabständen von 45 Sekunden zwischen den Booten, so dass jedes Boot nur gegen die Zeit fährt.
Mit etwas verhaltenen Startschlägen, dafür aber einem guten Rhythmus, gingen Bastian Seibt und Lars Wichert auf die Strecke. Vor Ihnen waren bereits die Kühner-Zwillinge gestartet. Direkt hinter dem Hamburger Duo warteten die Brüder Schömann-Finck auf das Startsignal und anschließend der Zweier Schützeberg/Hochbruck. Somit waren die vier Zweier, aus denen der olympische Vierer gebildet werden soll, im Startfeld ganz vorne.
Auf dem ersten Kilometer schaukelten die Wellen das Boot etwas auf, da der Kanal auf diesem Streckenabschnitt auf beiden Seiten mit Spundwänden eingefasst ist. Doch mit einer gewissen Lockerheit konnten Bastian und Lars dieses Stück gut hinter sich bringen und bereits die ersten Sekunden auf den vor ihnen fahrenden Zweier aufholen. Bei stärker gewordenem Gegenwind fuhren sie sich dann Stück für Stück mit langen, kraftvollen Schlägen näher an Kühner/Kühner heran. Die absolvierten Meter wurden mehr und die Muskeln müder. Die letzte Kurve passiert, kam der Wind auf dem letzten Kilometer im welligen Dortmunder Hafenbecken noch einmal stramm von vorne. Nun war es Kampfleistung statt nachzugeben noch einmal anzuziehen. Mit einer Zeit von 21:49 Minuten hatten Seibt/Wichert ihren Bugball 3 Sekunden schneller als Jost und Matthias Schömann-Finck sowie 16 Sekunden schneller als Martin und Jochen Kühner über die Ziellinie geschoben.
Im Vorfeld hatte der für die Viererbildung zuständige Bundestrainer Uwe Bender angemerkt, dass das Ergebnis dieser Langstrecke keine Berücksichtigung bei der Selektion für den olympischen Vierer finden wird. Also war es ein Sieg ohne Wert? Auch wenn dieses Ergebnis für Seibt/Wichert nicht offiziell auf der Haben-Seite steht, wurde die Leistung im Vergleich mit den anderen Booten gezeigt und wird von Bastian und Lars als Motivation mit in die anstehenden Trainingslager genommen.
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