WM Neuseeland – Lars ist Weltmeister, Bastian ganz knapp Vierter!
Eigentlich sollten sowohl der Leichtgewichts-Doppelvierer, wie auch der Leichtgewichts-Achter für die deutschen Ruderer “nur” ein zusätzliches Rennen sein. Deshalb entschied sich der Deutsche Ruderverband dazu, für diese Bootklasse Ruderer zu nominieren, die bereits auch schon für eine andere Bootsklasse nominiert waren. Für Lars sollte es neben seiner Hauptbootsklasse auf dieser WM, dem Leichtgewichts-Zweier ohne Steuermann nicht nur einen Doppelstart, sondern gleich einen Dreifachstart geben. Der Doppelvierer und der Achter wurden in der mittelfristigen Vorbereitung auf diesen WEttkampf gar nicht weiter trainiert und somit kamen die Bootsklassen erst in vor Ort im Rahmen der Weltmeisterschaften zu ihren wenigen gemeinsamen Bootskilometern.
Diese Tatsache aber macht das Folgende zu einer noch größeren Besonderheit. Denn Italien, Frankreich, die USA, Dänemark und Brasilien schickten extra für diese Bootsklasse nominierte Ruderer, die sich explizit auf dieses eine Rennen vorbereitet hatten.
Mit sicherlich noch viel Frust im Bauch saßen neben Lars Wichert auch Linus Lichtschlag und Lars Hartig im Boot, die mit ihrem Abschneiden in der olypmischen Bootsklasse, dem Leichtgewichts-Doppelzweier, nicht gerade zufrieden waren. Im Bug komplettierte Jonathan Koch die Mannschaft, der “nebenbei” noch den LEichtgewichts-Einer für Deutschland stellte.
Waren die ersten vier Boote bei der ersten Teilmarke noch eng beisammen, startete das deutsche Quartett seine Offensive, überholte die Schnellstarter aus Frankreich und legte sich vor das gesamte Feld. Über die mittleren 1.000 m bauten sie diesen Vorsprung noch aus und ließen auch im Endspurt vor einer unglaublichen Zuschauerkulisse nichts anbrennen. WELTMEISTER!
Bastian startete im Rennen danach mit den drei amtierenden Weltmeistern im Leichtgewichts-Vierer ohne. Die Australier auf der Außenbahn waren unerwartet schnell auf die ersten 1.000 m gestartet, doch das ganze Feld war eng beisammen. Bei der Streckenhälfte an 2. Position liegend – wobei das ganze Feld innerhalb einer Bootslänge diese Marke passierte – wurde das Boot jeden Schlag an der Spitze mitgehalten. Auch kleine Unstabilitäten bei 1.250 m sollten die Mannschaft nicht aus ihrem Rhythmus bringen.
Auch zu Beginn des letzten Streckenabschnitts waren alle sechs Boote eng beisammen und den Zuschauern wurde ein spannendes Rennen direkt vor ihren Plätzen geboten. Trotz eines minimalen Vorsprungs für die Mannschaft aus Großbritannien waren die Medaillen noch nicht endgültig vergeben. Die Chinesen hatten aber wohl noch mehr Luft als andere Mannschaften und legten einen unglaublichen Endspurt hin, dem sich das deutsche Boot wenige Meter vor der Zeillinie geschlagen geben musste. Es siegte Großbritannien vor dem Boots aus Australien und das chinesische Team holte sich die Bronzemedaille. Bastian und seinen Mitruderern blieb der 4. Platz mit 0,57 Sekunden, also nicht einmal einem Luftkasten, zum Sieger (!). So spannend kann Rudersport, insbesondere der leichtgewichtige, sein.
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