Rudern in Hamburg – Leichtgewichts-Zweier ohne

Jul 02 2012

Beitrag von Bastian

Training, Training, Training, Olympia und WM

Der Weltcup in Luzern und somit unsere letzte Regatta sind nun schon wieder fünf Wochen her. Aufgrund des dortigen Ergebnisses wurde vom Bootstrainer und dem Cheftrainer des Deutschen Ruderverbandes beschlossen, dass wir nicht auf der letzten Regatta der Weltcup-Serie 2012 in München an den Start gehen sollen. Ob die in Belgrad und Luzern erzielten Ergebnisse nun auf fehlende Ausdauer oder die wenige gemeinsamen Rennpraxis – welches allerdings für einen Start in München gesprochen hätte – zurückzuführen ist, darüber scheiden sich die Geister. Beide genannten Trainer hatten sich nach Luzern mündlich auf die Besetzung Seibt/Wichert mit Kühner/Kühner als Crew für Olympia festgelegt und das Training sollte von nun an im Vordergrund stehen. Seither wurden viele Trainingskilometer im Vierer absolviert – erst zwei Wochen in Saarbrücken und seit nunmehr ebenfalls zwei Wochen in Breisach auf der deutsch-französischen Grenze.
Auch auf dem Alt-Rhein, unserem Trainingsgewässer im Breisgau, herrscht – mal mehr, mal weniger – Strömung, doch im Gegensatz zur kurvengeprägten Saar gibt es hier nur leichte Kurven auf der derzeit befahrbaren Strecke vom Bootshaus bis ca. 7 km flussaufwärts. Dass es dennoch nicht immer einfach ist, liegt, zumeist auch, an der leichten Strömung.

Auch wenn sich an den Crew-Mitgliedern nichts mehr geändert hat, so gibt es doch kleine Veränderungen. Zum einen wurden drei Plätze im Boot getauscht und somit auch die Riggerung verändert. Martin Kühner besetzt nun die Schlagposition. Hinter ihm sitzt sein Zwillingsbruder Jochen und dahinter, im Backbordzwilling, Lars. Bastian blieb und bleibt auf dem Bugplatz. Wer sich an den Vierer der letzten Olympischen Spiele in Peking erinnert, dem dürfte dies bekannt vorkommen, denn es ist die gleiche Sitzreihenfolge, nur dass statt Jost Schömann-Finck nun Lars Wichert dessen Position übernommen hat. Zum anderen konnte die Mannschaft ihren Wunsch durchsetzen, einen anderen Bootsriss zu testen. Die Forschungs- und Entwicklungsanstalt für Sportgeräte (FES) hat den Bootsriss, den die Mannschaft 2008 auf den Spielen gefahren ist, neu aufgelegt. Nach nur wenigen Fahrten in dem schwarzen Boot stand für die Mannschaft fest, dass sie in diesem Boot bleiben möchte.

Die offizielle Nominierung für die Spiele der XXX. Olympiade steht noch aus. Bislang hat der Deutsche Ruderverband (DRV) dem Deutschen Olympischen Sport-Bund (DOSB) die besagte Mannschaft zur Nominierung vorgeschlagen. Der DOSB wird in seiner nächsten Nominierungssitzung am 4. Juli darüber entscheiden. Wenn am kommende Donnerstagabend also unser Name auf der DOSB-Homepage geschrieben stehen sollte, ist es offiziell.
Ungeachtet dessen wird das derzeitige Trainingslager in Breisach noch bis zum kommenden Freitag gehen. Bei erfolgter Nominierung wird auf der Heimreise nach Hamburg ein Zwischenstopp in der Bundeswehr-Kaserne in Mainz eingelegt, wo dann offizielle Olympia-Einkleidung vorgenommen wird. Für die Heimreise wurden vorsichtshalber Mietwagen mit ausreichend Stauraum reserviert.
Den Athleten werden lediglich zwei Tage Aufenthalt in ihrem Heimatorten gewährt, wo selbstverständlich individuelles Training auf dem Plan stehen wird. Am 9. Juli wird dann hoffentlich die letzte Vorbereitungsphase mit der gesamten deutschen Rudernationalmannschaft in Ratzeburg absolviert werden, bevor es dann zwei Wochen später nach London geht.

Die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele ist in 25 Tagen – am 27. Juli 2012. Einen Tag später beginnt bereits der Wettkampf, für den wir tausende Trainingsstunden, noch mehr Reisekilometer und viel Herzblut in den vergangenen Jahren investiert haben. Das Finalrennen des Leichtgewichts-Vierers ohne Steuermann findet am 2. August statt.
Nach den Wettkämpfen auf dem Dorney Lake wird sich die Vierer-Mannschaft noch eine Woche lang in London fit halten und auf ihr Gewicht achten, um dann noch mit Jonas Schützeberg, Christian Hochbruck und den Brüdern Jost und Matthias Schömann-Finck, also dem ursprünglichen Selektionskreis für den Vierer, auf den Weltmeisterschaften im Leichtgewichts-Achter an den Start zu gehen. Von London aus soll es also direkt nach Plovdiv (Bulgarien) gehen, bevor am 20. August die endgültige Heimreise ansteht.

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