Das Rudermagazin – Nicht alle Erwartungen erfüllt – DRV-Team mit Licht und Schatten auf dem Rotsee
(Auszüge aus dem Bericht über den Weltcup in Luzern)
Lgw.-Zweier ohne
Bastian Seibt und Lars Wichert sind im Zweier der Leichtgewichte in diesem Jahr eine Bank. Nach ihrem Sieg in Hamburg holten sie sich auch auf dem Rotsee den ersten Platz. Am Ende wehrten sie auch die Angriffe der stark aufkommenden Kanadier Jensen/Crisan ab und machten damit den Start-Ziel-Sieg perfekt. Dritte wurden die Italiener vor Frankreich, Neuseeland und Spanien.
Lgw.-Vierer ohne
Das A-Finale fand ohne das deutsche Boot statt, das allerdings nicht aus Leistungsgründen. Krankheitsbedingt musste Bastian Seibt am Samstag zum Halbfinale kurzfristig einspringen, versäumte es aber, sich neu verwiegen zu lassen, da er am gleichen Tag auch im Zweier ohne an den Start ging. Diese separate Verwiegung pro Bootsklasse sieht aber das internationale Reglement vor, deshalb blieb der Jury nur die Disqualifikation für das Team. Eine harte Entscheidung, aber gerade in dieser Klasse hatte man bei der FISA im Vorjahr wegen der FES-Bootsfrage das ein oder andere Auge beim Start im ersten Welt-Cup in Spanien zugedrückt. Dafür sah man nun auf dem Rotsee wohl keinen Spielraum mehr. Wo der DRV-Vierer am Ende im Ergebnis gelandet wäre, bleibt offen, denn das Rennen zwischen den siegreichen Briten und den Verfolgern aus Italien, Dänemark und Australien war auch dieses Mal wieder knapp. Auch die Schweizer spielten in dieser Gruppe, sehr zur Freude der einheimischen Zuschauer, eine gute Rolle, wenn es am Ende nur Platz fünf für die Eidgenossen wurde. Doch die Abstände zeigen, dass wie im Vorjahr der Erfolg auch stark von der Tagesform abhängig sein wird. Auf die muss der DRV-Vierer, wie immer er nun auch bei der WM an den Start gehen wird, hoffen.
Anmerkung von Bastian Seibt: Es gibt eine Lücke in den Regularien der FISA. Die Ruderer müssen bis 1 Stunde vor dem Start verwogen sein. Da sich Martin Kühner, der ursprüngliche Schlagmann des Vierers, die Muskelverhärtung beim Warmlaufen für das Rennen ca. 45 Minuten vor dem Start zuzog, hätten die Schiedsrichter Bastian gar nicht mehr verwogen. Zudem war Bastian auf der Waage, doch diese war nicht mehr von Offiziellen oder Helfern besetzt, so dass ein erneutes verwiegen nicht möglich war.