Ein Interview mit den Athleten vor der Saison
Von Zeit zu Zeit wollen wir in an dieser Stelle an den Zweier mit Bastian und Lars ein paar Fragen und Antworten veröffentlichen, um euch die beiden ein wenig näher vorzustellen. Wir werden versuchen, die gesamte Informationsbreite abzugreifen, so dass immer etwas Neues und Interessantes dabei ist. Schließlich interessiert euch doch der Mensch, der hinter der Fassade des Athleten steckt, oder?
Frage: Die Saison 2010 fängt für Euch beide am Samstag den 27.03.10 in Leipzig mit dem 2km-Ergotest an. Am nächsten Tag geht es dann im Zweier bei der Kader-Langstrecke aufs Wasser. Es ist für Euch beide etwas Neues, denn in dieser Kombination seid Ihr erstmalig in Dortmund, also Ende November letzten Jahres, an den Start gegangen. Wie kam es dazu, dass ihr überhaupt zusammen im Boot sitzt? Denn Du, Lars, kommst vom Skullen und Basti, Du kommst aus Deinem Pausenjahr zurück!
Lars: Ich würde sagen, dass es sich über die Saison entwickelt hat. Basti war nicht mehr direkt mit dem Leistungssport verbunden und ich kannte ihn aus der Trainingsgruppe von Marcus Schwarzrock. Wir hatten schon länger mal geplant zusammen eine Runde im Zweier ohne auf der Alster zu drehen. Nach langer Zeit hatten wir es dann geschafft und haben einen gemeinsamen Termin gefunden. Das muss kurz vor UWV in Ratzeburg, also Mitte 2009, gewesen sein. Wir hatten es schon seit Leipzig geplant und haben es dann erst im Sommer geschafft, gemeinsam in einem Boot zu sitzen. Das war der Anfang, irgendwie hat es sich dann weiter entwickelt. Die Erste Fahrt war nicht allzu schlecht. Wir trafen und nach der WM noch ein paar Mal zum gemeinsamen Rudern und Marcus wollte nach einiger Zeit auch mal sein Auge darauf werfen.
Basti: Wie Lars schon sagt: es hat sich so entwickelt. Eigentlich hatte ich meine leistungssportliche Laufbahn nach den Olympischen Spielen 2008 beendet. Natürlich habe ich nicht ganz vom Sport sein lassen können. Nach einem sportlichen Motivationstief im folgenden Winter habe ich im Frühjahr 2009 der Bundesligamannschaft meines Clubs angeschlossen und bin den Hanse Marathon im April mitgelaufen. Vornehmlich habe ich meine Zeit dem Beruf und dem Abendstudium gewidmet.
Die drei bis vier morgendlichen Fahrten über die Alster mit Lars im Zweier haben einfach Spaß gemacht. Wir kannten uns ja bereits und auch menschlich verstehen wir uns super. Wir haben eine sehr ähnliche Arbeitsauffassung und –herangehensweise. Es waren verschiedene Einflüsse und Umstände, die mich bewegt haben, doch noch einmal mit dem Leistungssport anzufangen. Der Umstand, Lars als Partner und Marcus als Trainer mit dem Trainingsort Hamburg zu haben, war einer davon.
Frage: Für Euch steht nun die erste gemeinsame Saison an, die ihr bestreiten werdet. Mit welchem Gefühl geht Ihr in diese Saison?
Lars: Es ist ein komisches Gefühl, letztendlich rudere ich auch schon seit einigen Jahren und habe den Rhythmus von Langstrecke, Deutsche Kleinbootmeisterschaft und weiteren Regatten schon mehrmals mitgemacht. Dieses Jahr ist es aber etwas anderes. Ich weiß nur von den Leistungsüberprüfungen auf dem Ergo wie der aktuelle Leistungsstand von mir ist. Doch kann man diesen nicht einfach in den Zweier übertragen und sagen, der wird auch schnell. Es ist ein Zusammenspiel. Man muss sich nun auf einen Partner einlassen, dass hatte ich sonst nie! Normalerweise musste ich mich im Einer durchkämpfen, damit ich es am Ende ins Nationalteam schaffe. Nun bringe ich immer nur die Hälfte mit ins Boot. Ich bin sehr gespannt, wie wir uns am Wochenende schlagen werden und wie gut es dann bei der Kleinbootmeisterschaft auf den 2000 Metern aussieht. Denn es gibt doch noch mal kleine Unterschiede von der Langstrecke zur Normaldistanz, das gesamte Feld rückt noch einmal näher zusammen. Deshalb: egal wie der erste Test für uns ausgeht, man darf ihn meiner Meinung nach nicht überbewerten – egal in welche Richtung die erste Leistungsüberprüfung ausfällt. Die Saison kann, wenn man die Qualifikation für Neuseeland schafft, sehr lang werden und in einer langen Saison kann viel passieren.
Basti: Ein Neuanfang ist immer mit gemischten Gefühlen verbunden. Einerseits kommt viel Vertrautes hoch. Andererseits ist die Situation mit neuem Partner und einem sozusagen physischen Pausenjahr, eine Herausforderung und eine kleine Unbekannte. Bei den bisherigen Leistungstests habe ich einen langjährig bestandenen Bestwert nach dem anderen einstellen können. Physisch scheint also eine Verbesserung zu verzeichnen sein. Doch wie wirkt sich das Pausenjahr auf die Ausdauer aus? Man wird es sehen und ich zumindest bin sehr gespannt. Aber genau diese etwas ungewisse Situation weckt auch erneut den Ehrgeiz und ich gehe mit viel Spaß an die Sache heran. Wie es in einem Gedicht von Hermann Hesse so schön heißt: „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne…“.
Vielen Dank euch beiden für das erste kurze interview und viel Erfolg in Leipzig!
Bis zum nächsten Mal.
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